Technik und Ausstattung

 

Das wichtigste im Kino sind ja stets die Projektoren und im weiten Super 8-Reich gibt es unzählige Gerätschaften. Wir entschieden uns für den ELMO GS 1200 und haben mittlerweile vier Stück, von denen zwei im ständigen Einsatz sind. Unsere Filme sind entweder gekoppelt, oder wir zeigen sie einzelaktig, wobei die Blenden i.d.R. so gut funktionieren, dass der Zuschauer den Projektorenwechsel nicht oder kaum bemerkt. Die ELMOs laufen mit leicht erhöter Lampenspannung, sind mit 250 Watt-Lampen bestückt (die leicht versetzt wurden, zwecks höherer Konzentration der Sonne), haben eine Zweiflügelblende eingebaut bekommen und sind somit, auch bei Cinemascope, enorm lichtstark. Die Schärfe ist über einen Modellbauservo vom Zuschauerraum aus fernbedienbar und viele Funktionen, wie Start/Stop/Blende, Lautstärke, Vorhang und Synchrokorrektur bei Zweiband sind bequem von einem Tableau im Zuschauerraum aus bedienbar. Der Ton stammt bei uns entweder von der Piste des Filmes, oder (bei Dolby Stereo immer) vom Perfoband als Zweibandvorführung. Ein selbst umgebauter uralter DEFA-16mm-Perfospieler dient für einige Amateurfilme, ansonsten ist aber immer eine Revox B77 mit Senkelperfoband Marke Pötter im Einsatz. Der Ton läuft über den hervorragenden und seit 1988 hoch bewährten HTS 5000 von Shure, welcher besten Dolby Stereo-4-Kanal-Surround-Ton liefert. Die Mittenbox und der Subwoofer entstanden wegen ihrer ungewöhnlichen Maße im Eigenbau und der Surround besitzt noch einen zusätzlichen Subwoofer, der hinter der dritten Reihe versteckt ist und die Fußsohlen kitzeln lässt. Ein selbst gemachtes HTS 5000-Jingle (mittlerweile drei verschiedene Motive) nach dem Vorbild der früheren THX-Logos kündigen das kommende Tonerlebnis vor fast jedem Hauptfilm an.

Ein CD-Wechsler für die Einlaßmusik, der schönste, kräftigste und mittlerweile auch schon historische Kinogong perfektionieren die Projektionstechnik.

Mit dem Einbau des Bauer P 7- 16mm-Projektors öffnete sich zusätzlich die Welt der 16mm-Kopien und an diesem Format kam kaum ein Film vorbei .... Aber kaum ist es größer als 8 mm, gibt es Probleme: Die Deckenhöhe des Vorführraumes ist Schuld und ein Spulenturm, separat aufgestellt und mit Umlenkrollen an der Decke, löst auch dieses Problem.

Vorhang

Auf der Bühne gibt es eine 3,60 Meter Breite und 1,40 Meter hohe Leinwand, die mit einem motorischen Seitenkasch mit Punktsteuerung und einem motorischen, stufenlosen Höhenkasch je nach Bildformat sauber abgekascht wird. Ein alter goldener Vorhang - ein Familienerbstück aus der Charlottenburger Wohnung meiner Urgroßmutter - rot und gelb beleuchtet sorgt für edles Kinoambiente und wird durch die ehemalige Brotmaschine aus der Küche meiner Eltern (ein sehr leistungsfähiger und robuster Motor - seitdem wird das Brot von Hand geschnitten) sanft geöffnet und geschlossen.

Normalbild Breitwand Cinemascope

Zentral gesteuert wird dies alles von dem selbstgebauten Hauptschaltkasten im Bildwerferraum, bei dem wiederrum einige Funktionen wie gesagt auch von einem zweiten, kleineren Schalttableau im Zuschauerraum bedient werden können, was dem Vorführer seine Arbeit erleichtert und schöner macht, da er alles direkt miterleben kann.

Für die Dias des Vorprogrammes gibt es eine Überblendanlage mit einem gespiegelten Dia-Bild (wir wollten die einheitliche Symmetrie der Projektionsöffnungen nicht zerstören), dessen Steuerung über einen selbstgebauten, motorisch (!) betriebenen Schaltkasten erfolgt.

Eine gute Lüftung mit Zuluft oder Umluft über ein Rohrsystem unter der Bestuhlung und Absaugen der Abluft von oben (jedoch ohne Kühlung, dieser Aufwand wäre angesichts unserer langen Sommerpause unverhältnismäßig groß gewesen), Notlicht, Feuerlöscher und mehrere Rauchmelder (im ganzen Haus vernetzt) sorgen für Sicherheit und gutes Klima.

Nicht ganz unwichtig ist ja die Bestuhlung: Die 18 ‘denkmalgeschützten’ Stühle in den drei Reihen sind alle handgeschliffen und -lasiert und mit edlem Stoff neu bezogen. Als ich sie 1988 gebraucht aus den Kellerräummen der nun auch schon lange geschlossenen Illi-Lichtspiele in Neukölln kaufte, waren sie wirklich im allerletzten Zustand.

Sitze

Zusammenfassend erzähle ich immer gerne, dass der 'Jörg-Palast' außer im Tonbereich, keine große hochelektronische Technik hat, dafür aber eine solide, auch mit dem Auge nachvollziehbare, elektromechanische Steuerung - ganz so, wie ich es 1984 in meiner Elektromechaniker-Ausbildung bei der seligen Deutschen Bundespost gelernt hatte.

Das Wort ‘selbstgebaut’ taucht hier ziemlich oft auf und es stimmt auch: Von den Projektorenbasteleien bis zum motorischen Dimmer habe ich fast alles selbst geschaffen.

Zusammengehalten wird das alles fast ausschließlich von mir selbst, seit 1990 hatte ich dauernde Gelegenheiten meine ELMOs von innen kennenzulernen und außer einer rührigen Werkstatt in Berlin ist man bei Super 8 gut beraten, vieles selbst machen zu können oder gute Freunde zu haben. ‘Learning by doing’ - frühere Projektorenausfälle oder verkorkste Vorstellungen wären heute kein Thema mehr !


Vor dem Kinoraum gibt es natürlich noch einen kleinen Süßwarenstand, mit Souvenirshop, abwechslungsreichen Getränken und im Kino unverzichtbarem Eis.

Stand 1 Stand 2

Große beleuchtete Plakatwände an der Abgangstreppe kündigen die kommenden Vorstellungen an.